Mobilität ist ein unverzichtbarer Teil des täglichen Lebens. Der Verkehr ist allerdings auch einer der größten Verursacher von CO2-Emissionen in Deutschland und Europa. Um die Anforderungen des Pariser Klimaschutzabkommens zu erfüllen und dem Ziel des Bundes-Klimaschutzgesetzes für 2030 näherzukommen, muss der Verkehrsbereich in Deutschland seine Treibhausgasemissionen schon in den kommenden Jahren schnell und drastisch verringern.
Wie kann das gelingen? Es braucht eine umfassende Mobilitätswende, die zu einer Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs und zu einer Stärkung des öffentlichen Verkehrs und klimafreundlicher Verkehrsmittel wie dem Fahrrad führt. Denn Autos sind für einen Großteil der verkehrsbedinten Treibhausgasemissionen verantwortlich.
Der Verkehr ist einer der größten Verursacher von Treibhausgasemissionen. Allein in Deutschland verursacht er laut Umweltbundesamt ein Fünftel aller Treibhausgase. Pro Kopf liegt der Ausstoß bei 2,16 Tonnen CO2 im Jahr. Das ist ein Fünftel des gesamten durchschnittlichen CO2-Fußabdrucks von 10,78 Tonnen CO2.
Der Haupttreiber von Treibhausgasen im Verkehrssektor ist der Straßenverkehr. Rund 740 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) wurden 2021 in der gesamten EU durch die Verbrennung von Kraftstoffen im Straßenverkehr ausgestoßen. Vor allem Autos und Motorräder verursachten mit 64 Prozent den größten Teil dieser Emissionen. Auf Lkw und Busse entfielen 27 Prozent, weitere 10 Prozent auf leichte Nutzfahrzeuge.
Trotz effizienterer Motoren und Abgastechnik sowie der Verwendung neuer Kraftstoffe (wie E10) konnten in den letzten Jahren keine Emissionseinsparungen erreicht werden. Denn diese Maßnahmen wurden durch das steigende Verkehrsaufkommen sowie die zunehmende Zahl hochmotorisierter Fahrzeuge mit deutlich gestiegenem Kraftstoffverbrauch mehr als ausgeglichen.
So erhöhte sich zwischen 1990 und 2021 der jährliche CO2-Ausstoß im Straßenverkehr EU-weit um 21 Prozent. Am deutlichsten stieg der CO2-Ausstoß bei den leichten Nutzfahrzeugen (ein Plus von 49 Prozent). Die Treibhausgasemissionen von Lkw und Bussen nahmen um 28 Prozent zu, die der Autos um 15 Prozent. Die EU hat vor, mit Hilfe des European Green Deal bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu werden. Dafür bedarf es immenser Anstrengungen im Verkehrsbereich.
Quelle: Eurostat Datenbank
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Offizielle Emissionsdaten des Umweltbundesamtes
Das Umweltbundesamt (UBA) erfasst für die verschiedenen Verkehrsmittel umweltrelevante Daten und greift dazu auf offizielle Statistiken und Sekundärliteratur zurück. Auf Grundlage der erfassten Daten werden unter anderem die Emissionen von Lärm, Luftschadstoffen und klimarelevanten Gasen wie CO2 berechnet. Das UBA nutzt hierfür eigene Modelle und computergestützte-Programme.
Travel and Mobility Tech des Lufthansa Innovation Hubs
TNMT ist eine Einheit des Lufthansa Innovation Hubs und erstellt datengestützte Marktanalysen zu den wichtigsten Trends in der Reise- und Mobilitätsbranche. Um die verschiedenen städtischen Mobilitätsarten - einschließlich der wachsenden Zahl an neuen Verkehrsdiensten wie E-Scootern und gemeinsam genutzten Fahrrädern - auf der Grundlage ihres durchschnittlichen CO2-Ausstoßes pro Personenkilometer zu bewerten, hat TNMT so viele verfügbare Datenpunkte wie möglich aus seriösen Quellen gesammelt.
Die entstandene Rangliste gibt viele Aufschlüsse, stellt jedoch keine wissenschaftlich gesicherten Ergebnisse dar, da die Daten zu den Kohlenstoffemissionen pro Verkehrsmittel auf bestehenden Untersuchungen Dritter mit unterschiedlichen Methoden und Annahmen beruhen.
Das Umweltbundesamt hat untersucht, welche Mobilitätsform wie viel Treibhausgase verursacht. Dabei hat das UBA für einen besseren Vergleich Methan und Lachgas in sogenannte CO2-Äquivalente umgerechnet. Die aktuellsten Daten stammen aus dem Jahr 2022. Die durchschnittlichen Emissionen einzelner Verkehrsmittel im Personenverkehr im Ranking.
Wenig überraschend ist man zu Fuß oder mit dem Fahrrad am klimafreundlichsten unterwegs. Wer zu Fuß geht oder mit dem Rad fährt, stößt keine direkten CO2-Emissionen bzw. CO2-Äquivalente aus. Lediglich die Nutzung von E-Bikes stößt geringe Mengen an Treibhausgasen aus. Im Jahr 2022 waren das 3 Gramm pro Personenkilometer.
Emissionsdaten für E-Scooter und E-Mopeds liegen vom Umweltbundesamt nicht vor. Allerdings hat hier TNMT Daten gesammelt, um die CO2-Bilanz von E-Scootern und E-Mopeds auszuwerten. Demnach liegen die Treibhausgasemissionen von E-Mopeds bei 3 Gramm pro Personenkilometer, vergleichbar mit einem E-Bike. Hier handelt es sich um indirekte Emissionen aus der Stromerzeugung. Für E-Scooter hat TNMT einen direkten CO2-Ausstoß von 25 Gramm je Personenkilometer berechnet.
Innerhalb der motorisierten Fahrzeuge haben Linienbusse im Fernverkehr die geringste Wirkung auf das Klima, den Daten des Umweltbundesamtes zufolge. Durch Fernbusse entstanden demnach 2022 rund 31 Gramm CO2 pro gefahrenem Kilometer und Passagier (sogenannte Personenkilometer), womit der Wert fast auf den Wert von 30 Gramm für das Vor-Corona-Jahr 2019 zurückging. Im Jahr 2021, in welchem die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie noch deutlich zu spüren waren lag die CO2-Belastung bei Fernbussen noch bei 37 Gramm pro Personenkilometer.
Nach dem Fernbus sind Züge des Fernverkehrs am klimafreundlichsten unterwegs. Das Umweltbundesamt verzeichnete für den schienengebundenen Fernverkehr in 2022 einen durchschnittlichen CO2-Ausstoß von 31 Gramm pro Personenkilometer. Im Jahr 2021 waren es noch 46 Gramm. Grund dafür war die geringere Auslastung der Züge während der pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen. Im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit gab es einen leichten Anstieg. 2019 hatte die CO2-Bilanz der Bahn bei 27 Gramm gelegen.
Entscheidend für den CO2-Ausstoß der Bahn ist aber vor allem der jeweils aktuelle Strommix in Deutschland. So wurde 2021 laut Statistischem Bundesamt wetterbedingt sehr viel weniger Energie aus Windkraft generiert. Im Gegensatz dazu stieg die klimaschädliche Kohleverstromung um fast ein Viertel. Das hat sich auf den CO2-Ausstoß ausgewirkt.
Der „sonstige“ Busverkehr umfasst Reisebusse im sogenannten Gelegenheitsverkehr, also Gruppen- und Tagesfahrten sowie nicht gewerbliche Busverbindungen, beispielsweise auf einem Werksgelände. Die Treibhausgasemissionen des sonstigen Busverkehrs lagen 2021 bei 42 Gramm CO2 pro Personenkilometer.
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Beratung buchenIm Nahverkehr der Bahn lagen die Treibhausgasemissionen im Jahr 2022 bei durchschnittlich 58 Gramm pro Passagier und Kilometer. Dieser Wert ist ein Durchschnittswert, da in Deutschland noch neben Zügen mit Elektrotraktion auch Züge mit Dieseltraktion verkehren, die einen höheren CO2-Ausstoß haben. Während elektrischangetriebene Züge einen CO2-Ausstoß von nur 49 Gramm haben, kommen dieselbetriebene Züge auf einen Treibhausgaswert von 90 Gramm je Personenkilometer. Hier gilt also: Je mehr elektrischbetriebene Züge in Deutschland unterwegs sind, desto geringer ist der CO2-Ausstoß im Nahverkehr.
2021 lag das Ergebnis noch bei 93 Gramm CO2 je Personenkilometer, auch hier aufgrund der pandemiebedingt schwächeren Auslastung. Vor der Pandemie waren es 51 Gramm Treibhausgase je Personenkilometer gewesen.
Bei Bahnfahrten im öffentlichen Personennahverkehr - also U-Bahn, Stadtbahn oder Straßenbahn - lag die CO2-Bilanz im Jahr 2022 bei 63 Gramm pro Personenkilometer. Die Emissionen gehen damit wieder zurück. In 2021 hat der CO2-Ausstoß noch bei 80 Gramm je Personenkilometer gelegen. Hier machte sich insbesondere die geringen Passagierzahlen im öffentlichen Nahverkehr während der Pandemie bemerkbar. Denn bei öffentlichen Verkehrsmitteln wird die Auslastung bei der Statistik für die CO2-Belastung berücksichtigt. 2021 lag die Auslastung bei nur 11 Prozent, im Jahr 2022 waren es 15 Prozent. Ein Umstieg vom Auto auf den ÖPNV hat nicht nur positive Effekte auf den Gesamtausstoß des Verkehrs, sondern bewirkt auch, dass die öffentlichen Verkehrsmittel eine bessere CO2-Bilanz haben.
Im sogenannten Umweltverbund (ÖPNV, Fahrrad, Fußverkehr) schneiden Linienbusse am schlechtesten ab. Sie sind dennoch weiterhin deutlich klimafreundlicher als das eigene Auto. Das Umweltbundesamt berechnete für 2022 einen durchschnittlichen CO2-Ausstoß bei Linienbussen von 93 Gramm je Personenkilometer. Wie beim schienengebundenen Nahverkehr gilt es auch hier zwischen Diesel- und Elektroantrieb zu unterscheiden. Während Elektrobusse eine CO2-Bilanz von 72 Gramm je Personenkilometer besitzen, kommen Dieselbusse auf einen CO2-Wert von 96 Gramm. Das bedeutet, mit der fortschreitenden Elektrifizierung vieler städtischer Busflotten wird sich auch hier die CO2-Bilanz verbessern. Übrigens hat sich auch bei Linienbussen der Wert gegenüber dem Wert von 2021 von 108 Gramm verbessert.
Für Fähren gibt es vom Umweltbundesamt keine aktuellen Daten zum CO2-Verbrauch. TNMT vom Lufthansa Innovation Hub kommt bei Fähren auf einen direkten CO2-Ausstoß von 123 Gramm je Passagier ja Kilometer. Die indirekten operativen Emissionen aus der Kraftstoffbereitstellung oder Stromerzeugung liegen bei Fähren bei 24 Gramm pro Personenkilometer.
Der CO2-Ausstoß des Autos hängt stark vom genutzten Antrieb und von der verwendeten Kraftstoffart ab. Die durchschnittlichen Treibhausgasemissionen des Autos lagen 2022 bei 166 Gramm CO2-Äquivalenten pro gefahrenen Personenkilometer, bei einer durchschnittlichen Auslastung von 1,4 Personen pro Pkw. Das bedeutet, bei einer typischen Auslastung im Berufsverkehr von einer Person liegt der CO2-Ausstoß deutlich höher.
Am klimaschädlichsten unter den Autos ist der Diesel-Pkw. Er verursacht durchschnittlich 173 Gramm CO2 pro Personenkilometer aus, gefolgt vom Benzin-Pkw mit 165 Gramm. Besser schneiden Plug-In-Hybride ab: Sie stoßen durchschnittlich 121 Gramm CO2 pro Personenkilometer aus. Allerdings kommt es hier auch auf die Fahrweise an und wo das Auto genutzt wird. Denn wird während der Fahrt hauptsächlich der eingebaute Verbrennungsmotor genutzt, steigt der CO2-Ausstoß. Am klimafreundlichsten unter den Pkw-Antrieben ist der Elektromotor. Rein batterieelektrische Autos stoßen nur 79 Gramm CO2-Äquivalente pro Personenkilometer aus. Hier sei noch einmal erwähnt, dass in die Berechnung der CO2-Emissionen lediglich der direkte Ausstoß während der Fahrt berücksichtigt wird. Die Produktion von Elektroautos, insbesondere der Batterie, kann tatsächlich mehr Treibhausgase emittieren als die Produktion konventioneller Verbrennerautos.
Das Flugzeug ist erwartungsgemäß mit Abstand das klimaschädlichste Verkehrsmittel. Bei den berücksichtigten Inlandsflügen lag die CO2-Bilanz laut Umweltbundesamt im Jahr 2022 bei 238 Gramm je Personenkilometer. Auch hier ist der Ausstoß im Vergleich zum Corona-Jahr 2021 (271 Gramm) zwar zurückgegangen, bleibt aber dennoch auf einem äußerst hohen Niveau.
Das liegt auch an den „Nicht-CO2-Effekten“. Das Flugzeug war das einzige Verkehrsmittel in der Statistik, bei dem diese Effekte einberechnet wurden. Der Nicht-CO2-Effekt meint den zusätzlichen Treibhauseffekt, der durch das Verbrennen von Kerosin durch die Bildung von Methan und Lachgas entsteht. Damit liegt die Gesamtklimawirkung aller Abgase eines Flugzeugs in Reiseflughöhe ungefähr um den Faktor zwei bis drei höher als die der reinen CO2-Emissionen.
Nahtlose Split-Zahlungen ermöglichen es den Unternehmen, das Ticket weiterhin steuerfrei über den 50€ Sachbezug und den ÖPNV-Zuschuss anzubieten.