Millionen Beschäftigte pendeln täglich zur Arbeit. Das Deutschlandticket hat für viele Pendler die Entscheidung, dafür öffentliche Verkehrsmittel zu wählen, attraktiver gemacht. Das preiswerte, digitale Ticket-Abo erlaubt, deutschlandweit alle öffentlichen Verkehrsmittel, also Bus und Bahn, zu nutzen und hat so die unübersichtliche Tarifstruktur des ÖPNV - mit ihren unzähligen Tarifzonen, -waben oder -bereiche der diversen Verkehrsverbünde - für viele Millionen Menschen obsolet gemacht. Das hat sich bisher ausgezahlt. Aktuell besitzen rund 13,5 Millionen Menschen ein Deutschlandticket.
Zudem können Arbeitgeber ihren Mitarbeitern das Deutschlandticket als Jobticket bereitstellen und sie damit finanziell entlasten. Welche Möglichkeiten sie haben, was sie steuerlich beachten müssen und wie sie das Deutschlandticket als Jobticket umsetzen, lesen Arbeitgeber hier.
Das Deutschlandticket kostet seit dem 1. Januar 2025 fortan 58 Euro pro Monat. Es ist damit neun Euro teurer als zum Start des Tickets im Mai 2023.
Was bedeutet das für das Deutschlandticket als Jobticket?
Das Deutschlandticket Jobticket wird es 2025 weiterhin geben. Auch die bisherige Zuschussregelung für Arbeitgeber wird beibehalten, mit der Unternehmen das Deutschlandticket in ein Jobticket umwandeln können. Bezuschussen Arbeitgeber das Deutschlandticket für Mitarbeiter mit mindestens 25 Prozent des Fahrpreises, erhalten sie eine fünf prozentige Ermäßigung, die die Bundesregierung für diese Fälle gewährt.
Was kostet das Deutschlandticket Job 2025?
Die Preiserhöhung des Deutschlandtickets auf 58 Euro bedeutet, dass sich der Mindestzuschuss zum Deutschlandticket für Unternehmen von 12,25 Euro auf 14,50 Euro erhöht. Der 5%-Rabatt für Firmen erhöht sich entsprechend von 2,45 Euro auf 2,90 Euro. Das Deutschlandticket kostet für Arbeitnehmer somit 40,60 Euro statt bisher 34,30 Euro.
Übersicht Deutschlandticket Preis 2025:
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Seit 1. Januar 2025 kostet das Deutschlandticket 58 Euro im Monat. Es ist damit neun Euro teurer als noch zur Einführung des Tickets - damals auch 49-Euro-Ticket genannt. Das Deutschlandticket ist ausschließlich in einem monatlich kündbaren Abo erhältlich.
Mit einem Preis von 58 Euro ist das Deutschlandticket Abo trotzdem noch sehr viel günstiger als die meisten Monats-Abos der Verkehrsverbüunde deutscher Großstädte. Der Vorteil des Deutschlandticket: Es gilt nicht nur innerhalb des jeweiligen Verkehrsverbunds, sondern deutschlandweit. Das heißt, wer das Deutschlandticket beispielsweise bei den Hamburger Hochbahnen (HVV) kauft, kann dennoch bundesweit Regionalzüge, aber auch die Tram in München oder die U-Bahn in Berlin nutzen.
Grundsätzlich können die Bundesländer selbst entscheiden, zu welchem Preis das Deutschlandticket verfügbar ist. In einigen Bundesländern und Verkehrsverbünden gibt es daher auch Ermäßigungen für bestimmte Personengruppen wie Pensionierte, Sozialhilfeempfänger:innen oder Studierende an, die es so bundesweit mit dem Deutschlandticket nicht gibt. Beispielsweise können Studierende in manchen Regionen durch Zuzahlung ihr Semesterticket zu einem Deutschlandticket aufwerten.
Es gilt die Angebote der einzelnen Bundesländer zu beachten. Diese Angebote gelten dann aber nur landes- und nicht bundesweit. Berlin führte beispielsweise zum 1. Juli 2024 das 29-Euro-Ticket ein. Aufgrund von Haushaltskürzungen musste der Berliner Senat das Angebot jedoch wieder zurücknehmen - mit einer Ausnahme für bestehende Ticketinhaber. Sie können das Berlin-Abo in ein deutschlandweit gültiges Abo umwandeln. So kostet für sie das Deutschlandticket 29 Euro.
Für weitere Informationen zu speziellen Preisen und Ermäßigungen empfehlen wir, sich an den örtlichen Verkehrsverbund zu wenden.
Als “Flatrate für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV)” gilt das Ticket deutschlandweit in allen Linienbussen, Straßenbahnen, U-Bahnen, S-Bahnen, sowie in Nah- und Regionalverkehrszügen.
Welche Züge mit dem Deutschlandticket nutzbar sind:
Im Fernverkehr ist das Deutschlandticket hingegen nicht gültig. Das bedeutet, für Fahrten im IC, EC, ICE oder Nachtzug, z.B. zwischen Hamburg und München, gilt das Ticket grundsätzlich nicht - bis auf wenige Sonderregelungen. Reisende können das Ticket aber im Nahverkehr in beiden Städten nutzen.
Bezüglich der Sonderregelungen empfiehlt es sich, sich bei der Deutschen Bahn zu erkundigen. Denn einige Regionalexpresslinien werden von DB-Fernverkehr betrieben. Teils werden auf diesen Streckenabschnitten IC-Züge eingesetzt, was bedeutet, dass auf bestimmten IC-Verbindungen das Deutschlandticket gilt.
Auf diesen IC- und ICE-Strecken können Reisende das Deutschlandticket nutzen:
Das österreichische Bahnunternehmen Westbahn fährt seit Dezember 2024 auch zwischen München und Stuttgart und bietet für diese Strecke sowie für die bereits verfügbare Strecke zwischen München und Rosenheim deutliche Rabatte für Besitzer des Deutschlandtickets an - das sogenannte DeutschlandPlusTicket. Das Angebot der Westbahn von München über Augsburg und Ulm nach Stuttgart ist eine umstiegsfreie Fernverkehrsverbindung.
In Fernbussen und privaten Reisebussen - wie z.B. Flixbus - ist das Deutschlandticket nicht gültig.
Ist das Deutschlandticket-Abo mit dem Fernverkehr kombinierbar?
Grundsätzlich lässt sich das Deutschlandticket mit dem Fernverkehr kombinieren. Dabei müssen Reisende jedoch darauf achten für die Strecke im Fernverkehr eine separate Fahrkarte zu lösen. Zudem wird die Zugbindung nicht aufgehoben, wenn man seinen anschließenden Fernverkehrszug verpasst. Damit ist die kostenfreie Nutzung eines späteren Zuges mit einer Fahrkarte mit Zugbindung (z.B. Sparpreise) nicht möglich. In diesem Fall können Zugreisende keine Erstattungsansprüche geltend machen.
Tatsächlich kann das Deutschlandticket auch für Fahrten ins Ausland, bzw. zu Grenzbahnhöfen, genutzt werden. So gilt das Deutschlandticket z.B. für Fahrten zu den im Ausland liegenden Gemeinschaftsbahnhöfen Salzburg, Kufstein und Schaffhausen (inkl. der Zulaufstrecken), sowie auf Strecken nach Frankreich oder in die Niederlande, z.B. nach Venlo. Seit dem 1. Januar 2025 lassen sich auch alle Bus- und Bahnverbindungen nach Luxemburg benutzen.
Das Deutschlandticket ist ein digitales Ticket und wird als Handyticket per App angeboten. Zudem gibt es das Deutschlandticket als Chipkarte.
Das Ticket kann über die Vertriebskanäle der Deutschen Bahn, in der DB Navigator App sowie über die Verkehrsverbünde und Verkehrsunternehmen erworben werden. Im Unterschied zum 9-Euro-Ticket erfordert das Deutschlandticket nicht den monatlichen Neukauf. Stattdessen bietet es ein bequemes Abo, das monatlich gekündigt werden kann.
Das Jobticket, auch als Firmenticket oder Firmen Abo bekannt, ist eine Strecken- oder Zeitkarte mit einem Sondertarif für Pendler. Diese ÖPNV-Fahrkarten werden vom Arbeitgeber beim Verkehrsunternehmen erworben und unentgeltlich oder bezuschusst an Mitarbeiter weitergegeben. Es wurde entwickelt, um für Mitarbeiter von Unternehmen den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel zu erleichtern und somit den Berufsverkehr zu entlasten. Attraktiv ist das Jobticket deshalb, da Beschäftigte es nicht nur für den Weg zur Arbeit, sondern auch für private Fahrten nutzen können.
Das Jobticket galt lange Zeit als eines der beliebtesten Corporate Benefits für Unternehmen, die ihren Mitarbeitenden eine steuerfreie und kostengünstige Alternative zum Dienstwagen bieten wollten. Es diente zugleich als Zeichen für umweltbewusste Arbeitgeber. Allerdings waren mit dem Jobticket in der Regel auch starre Mindestabnahmemengen und aufwendige Vertragsverhandlungen mit den Verkehrsverbünden verbunden.
Denn um ein Jobticket zu erhalten, müssen Bahn-Pendler prüfen, ob ihr Arbeitgeber einen Jobticket-Rahmenvertrag mit einem der teilnehmenden Verkehrsunternehmen abgeschlossen hat. Mit der Einführung des Deutschlandtickets hat sich jedoch eine flexiblere und attraktivere Lösung sowohl für die betriebliche Mitarbeitermobilität als auch für Bahn-Pendler eröffnet (Hier erfahren: Für wen sich das Deutschlandticket noch lohnt). Das Deutschlandticket entlastet Beschäftigte nicht nur finanziell, es ist auch besser für die Umwelt.
Autoemissionen durch Deutschlandticket gesunken
Einer neuen Studie des Wissenschaftsverbunds Ariadne zufolge hat das Deutschlandticket bereits zu weniger Emissionen im Verkehrssektor geführt: Der CO2-Ausstoß im Autoverkehr ging im ersten Jahr der im Mai 2023 eingeführten Fahrkarte um etwa 6,7 Millionen Tonnen zurück, was einer Reduzierung der gesamten Verkehrsemissionen um 4,7 Prozent entspricht. Das teilte Ariadne am 07. Oktober 2024 mitteilte.
In vielen deutschen Städten profitieren Pendler vom Deutschlandticket, denn es macht die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel deutlich günstiger als normale Monats- oder Jahreskarten der Verkehrsverbünde. Das kann in vielen Fällen auch für das Jobticket gelten. Arbeitgeber und Mitarbeitende sollten sich hier bei den Verkehrsverbünden nach aktuellen Tarifen und Preisen informieren. Bei vielen Verkehrsverbünnden bleiben klassische Jobticketmodell zwar weiterhin bestehen, aber mit dem Deutschlandticket Job hat sich das Angebot erweitert und vor allem die Verwaltung vereinfacht.
Zudem bietet das Deutschlandticket für Unternehmen steuerliche Vorteile. Sie müssen einerseits unter dem Strich nicht viel dafür investieren. Andererseits können Arbeitgeber, die Beschäftigten das Jobticket Deutschlandticket entweder bezuschussen oder die die Kosten komplett übernehmen, diese Ausgaben als "Aufwendungen für den Arbeitnehmer" von der Steuer absetzen.
Voraussetzung für ein steuerfreies Jobticket ist, dass Arbeitgeber dieses zusätzlich zum Gehalt gewähren. Der Arbeitgeber kann das Deutschlandticket Jobticket für Mitarbeiter wie oben beschrieben entweder vergünstigt mit Zuzahlung oder unentgeltlich überlassen bzw. bezuschussen. Der Zuschuss ist gemäß § 3 Nr. 15 EStG steuer- und sozialversicherungsfrei.
Mitarbeiter können das Ticket übrigens auch für private Fahrten in der Freizeit nutzen. Denn bei Fahrtberechtigungen im ÖPNV wird nicht geprüft, ob Angestellte das Jobticket ausschließlich für Strecken zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte genutzt haben.
Anders sieht es hingegen beim Personenfernverkehr aus: Hier sind nur die Fahrten zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte steuerlich begünstigt. Ausnahme: Laut BMF-Schreiben vom 7. November 2023 sind Arbeitgeberzuschüsse steuerfrei für Tickets des öffentlichen Personennahverkehr (z.B. Deutschlandticket oder Jobticket), wenn sie für bestimmte Fernzugverbindungen verwendet werden können.
Der ab 2025 geltende Preis von 58 Euro übersteigt die 50-Euro-Steuerfreigrenze beim Sachbezug. Wie können Unternehmen dann das Deutschlandjobticket steuerfrei anbieten?
Arbeitgeber können das Jobticket Deutschlandticket weiterhin steuerfrei und sozialabgabenfrei ohne Sachbezug anbieten. Dies funktioniert über die Regelung zum ÖPNV-Zuschuss gemäß §3 Nr. 15 EStG. Demnach können Tickets für öffentliche Verkehrsmittel steuerfrei vom Arbeitgeber angeboten und von Mitarbeitern genutzt werden. NAVIT bietet zudem eine Split-Payment Lösung mit der Unternehmen das Deutschlandticket anteilig bezuschussen und somit unter der 50 Euro Sachbezugsfreigrenze bleiben können, indem sie den Betrag, der 50 Euro übersteigt, auf die Mitarbeiter abwälzen.
Arbeitgeber sollten im Rahmen des Deutschlandticket Jobticket auch die 50 Euro-Freigrenze beim Sachbezug bedenken. Wenn diese in dem Monat noch nicht beansprucht wurde, kann sie zur Anwendung kommen. Wenn Arbeitgeber das Deutschlandticket in Folge einer Gehaltsumwandlung gewähren, dann bleibt dies innerhalb der 50 Euro-Freigrenze steuerfrei.
Arbeitgeber sollten dabei beachten entsprechende Nachweise aufzubewahren und den Sachbezug im Lohnkonto zu dokumentieren. Auch bei der Lohnsteuerbescheinigung müssen die Arbeitgeberleistungen zum Jobticket bescheinigt werden. Das gilt sowohl dann, wenn das Jobticket steuerfrei ist, als auch wenn es pauschal besteuert wurde.
Steuerfreie Arbeitgeberleistungen wie ein Deutschlandticket Jobticket mindern beim Arbeitnehmer entsprechend den Werbungskostenabzug bzw. die Entfernungspauschale. Daher sollten Arbeitgeber auch beim Deutschlandticket beachten: Sind die Zuschüsse höher als die tatsächlichen Kosten, muss dieser Überschuss grundsätzlich als steuerpflichtiger Arbeitslohn besteuert werden.
Für Dienstreisen bzw. berufliche Auswärtstätigkeiten kann der Arbeitgeber die Kosten für ein Deutschlandticket in voller Höhe nach § 3 Nr. 13 oder Nr. 16 EStG steuerfrei als Reisekosten erstatten, wenn im jeweiligen Kalendermonat die Kosten ersparter Einzelfahrscheine für die dienstlichen Fahrten den Preis des Deutschlandtickets erreichen oder übersteigen. In welchem Umfang dabei mit dem Deutschlandticket private Fahrten unternommen werden, ist nicht relevant.
Arbeitgeber können Mitarbeitern auch Fahrtkostenzuschüsse gewähren. Diese können sie pauschal mit 15 Prozent besteuern. Auf die Steuerbefreiung für Jobtickets würden sie dann verzichten. Auch eine Pauschalbesteuerung von entsprechenden Arbeitgeberleistungen mit 25 Prozent, beispielsweise im Rahmen einer Gehaltsumwandlung, ist möglich.
Gewähren Arbeitgeber im Rahmen einer Gehaltsumwandlung ein Deutschlandticket Jobticket, dann ist dieses grundsätzlich steuerpflichtig. Der entstandene geldwerte Vorteil unterliegt dann der Lohnsteuer. Arbeitgeber haben allerdings die Möglichkeit, den geldwerten Vorteil pauschal zu besteuern (25 Prozent). In diesem Fall entfällt beim Mitarbeiter die Kürzung der Entfernungspauschale.
Mit dem Deutschlandticket können Arbeitgeber ihren Mitarbeitenden auf einfache Weise einen zusätzlichen Benefit schaffen und im Vergleich zu einer Bruttogehaltserhöhung Geld sparen:
Für eine Gehaltserhöhung von 58 Euro netto müssten Arbeitnehmende also mindestens 96,67 Euro Bruttogehalt mehr erhalten. Für Arbeitgebende bedeutet dies allerdings Lohnnebenkosten von insgesamt etwa 116 Euro.
Zum Vergleich: Beim Deutschlandticket als Jobticket bleibt es für den Arbeitgeber bei 58 Euro, da sie es komplett steuerfrei bereitstellen können.
Fazit: Somit profitieren durch das Deutschlandticket sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer. Die Möglichkeit, die Kosten für das Deutschlandticket steuerlich abzusetzen, kann für Unternehmen ein zusätzlicher Anreiz sein, das Ticket seinen Mitarbeitenden anzubieten. Die Kosten für das Deutschlandticket können Firmen als Geschäftsausgaben von der Einkommenssteuer absetzen. Wichtig für Arbeitgebende ist, dass sie für die Lohnabrechnung Nachweise aufbewahren.
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Beratung buchenEine übersichtliche Gegenüberstellung, wann sich Jobticket oder Deutschlandticket lohnen für Unternehmen und Mitarbeitende:
Die Hälfte der großen Unternehmen bietet das Deutschlandticket als Jobticket für ihre Mitarbeitenden an und gibt es ihnen vergünstigt aus oder übernimmt sogar die vollständigen Kosten. Das ergab eine Greenpeace-Umfrage unter den 90 im DAX und MDAX gelisteten Konzernen in Deutschland.
Nahtlose Split-Zahlungen ermöglichen es den Unternehmen, das Ticket weiterhin steuerfrei über den 50€ Sachbezug und den ÖPNV-Zuschuss anzubieten.