Diese fünf Trends verändern die Mobilität in 2024

Diese 5 Trends verändern die Mobilität in 2024

Der Mobilitätsbereich bleibt auch 2024 in Bewegung. Zwei Themen, die dabei von großer Bedeutung sind: Nachhaltigkeit und Flexibilität. Ein Großteil der Menschen hat den Wunsch, künftig von A nach B zu kommen, ohne Umwelt und Klima zu belasten. Das verändert ganze Industriezweige, bringt neue technologische Innovationen hervor und hat zur Folge, dass immer mehr Menschen alte Verhaltensmuster hinterfragen. New Work, hybrides Arbeiten, Homeoffice sorgen auch dafür, dass sich Menschen flexibler fortbewegen wollen und dabei verschiedene Mobilitätsangebote nutzen anstatt sich auf ein einziges zu verlassen.

Welche Mobilitätstrends werden 2024 prägen? Hier sind fünf Entwicklungen im Mobilitätsbereich, die in 2024 wichtig werden oder weiter an Fahrt aufnehmen werden.

Trend #1: Flexible Mobilitätsbudgets werden zum attraktiven Benefit für Mitarbeitende

Unternehmen entdecken Mobilität jenseits von Dienstwagen und Jobticket. Flexible Mobilitätsbudgets werden zum innovativen Benefit für Mitarbeiter. Denn die Menschen haben ihr Mobilitätsverhalten geändert und suchen mehr Flexibilität und Wahlfreiheit. Zudem entfallen ungefähr ein Drittel aller Wege, die jeden Tag in Deutschland zurückgelegt werden, laut Studie "Mobilität in Deutschland" auf sogenannte berufsbedingte Wege, das heißt auf den Arbeitsweg, Geschäftstermine oder auch Besorgungen für den Job. Damit ist die Mitarbeitermobilität auch ein mächtiger Hebel für die Verkehrswende. Unternehmen kommt hier eine besondere Verantwortung zu. Viele sind sich dieser bereits bewusst und denken das Thema Corporate Mobility weiter als nur bis zum klassischen Dienstwagen. Ein Trend, der 2024 weiter an Fahrt aufnehmen wird.

Trend #2: On-Demand-Mobilität macht den ÖPNV auf dem Land attraktiv

Das Deutschlandticket hat gezeigt: Der ÖPNV kann einfach sein. Das Ticket ist zu einem zentralen Element geworden im Bestreben, den ÖPNV attraktiver zu machen und die Akzeptanz öffentlicher Verkehrsmittel zu steigern. Eine wachsende Nachfrage durch ein einfacheres Angebot kann zudem zu mehr Nutzerfreundlichkeit führen, beispielsweise durch höhere Frequenzen und bessere Netzabdeckung. 

Die Diskussion um das 49-Euro-Ticket hat jedoch auch eine Schwachstelle des ÖPNV weiter offengelegt: Noch scheitert der ÖPNV und damit die Mobilitätswende auf dem Land. Verkehrsunternehmen haben oft nicht die Ressourcen, um in ländlichen, dünn besiedelten Gebieten einen eng getakteten ÖPNV anzubieten. Denn ohne einen Bus nützt das Ticket nichts. Eine innovative und intelligente Lösung für den ÖPNV auf dem Land können On-Demand-Services sein. 

On-Demand-Services operieren ohne Fahrplan und folgen dem Prinzip des Ruftaxis. Dank smarter digitaler Lösungen und digitaler Nutzerangebote werden sie weiter optimiert: Kund:innen können sich den Fahrservice zu einer gewünschten Zeit an die Haustür bestellen. On-Demand-Verkehre spielen bereits heute in weit über 100 Städten und Regionen in ganz Deutschland eine wichtige Rolle im ÖPNV und werden sich 2024 zunehmend als dritte Säule des ÖPNVs - neben Bus und Bahn - etablieren. Sie fungieren besonders als Zu- und Abbringer des Linienverkehrs, schließen Lücken im ÖPNV-Netz, reduzieren Umstiege und machen das ÖPNV-Angebot insgesamt für Fahrgäste attraktiver. So leisten sie einen bedeutenden Beitrag zur Reduktion von Emissionen im Verkehrssektor und stärken die Unabhängigkeit vom privaten Auto.

Trend #3: Flex Commuting

Der Wunsch nach Selbstbestimmtheit, Flexibilität und verantwortungsbewusstem Konsum nimmt immer weiter zu. Das verändert die Arbeitswelt und auch die Art und Weise, wie Mitarbeitende berufsbedingte Mobilität gestalten und den Weg zur Arbeit zurücklegen wollen, nicht zuletzt durch Trends wie Remote Work, Homeoffice und Co-Working. Mit einer flexibleren Gestaltung des Arbeitsalltags wird das flexible Pendeln - engl. flex commuting - für immer mehr Arbeitnehmende zur Realität.

Beim sogenannten Flex Commuting suchen Mitarbeitende flexible Alternativen zum Pendeln mit dem eigenen Auto. Innovative Ansätze wie das Mobilitätsbudget unterstützen Mitarbeitende beim Flex Commuting. Das entlastet zudem den Verkehr zu Stoßzeiten und fördert Nachhaltigkeit im Unternehmen.

Trend #4: Ob im Kleinen oder Großen - Mobilität wird zunehmend elektrisch

Der Individualverkehr, ob motorisiert oder unmotorisiert, wird verstärkt elektrisch sein. Das eigene Auto, die Flotte im Unternehmen oder auch das Fahrrad: Immer mehr Menschen schaffen sich ein elektrisch-betriebenes Fahrzeug an. Das hat verschiedene Gründe. Zum einen erschweren gesetzliche Regelungen auf kommunaler wie auf nationaler Ebene zunehmend. So führen Dieselfahrverbote in Städten, die neue geplante Abgasnorm ab 2025 oder der EU-Beschluss zum Aus des Verbrennungsmotors in Zukunft dazu, dass immer mehr Menschen auf ein Elektroauto umsteigen werden. 

Elektromobilität boomt auch beim Radverkehr: Der Industrieverband Zweirad schätzt, dass 2023 erstmals mehr E-Bikes als konventionelle Räder verkauft werden. Elektroräder sind auch für die Pendlermobilität beliebte Verkehrsmittel. Denn zum einen können mit einem E-Bike längere Strecken zurückgelegt werden, andererseits ist die Fahrt mit einem E-Bike dank des elektrischen Hilfsmotors entspannter. Das macht das E-Bike besonders auf dem Arbeitsweg attraktiv. Mit einem E-Bike-Leasing können Unternehmen ihre Mitarbeitenden dabei unterstützen mit dem Rad zur Arbeit zu kommen.

Weitere Entwicklungen im Bereich Elektromobilität: E-Roller sind eine Option, wenn Mitarbeitende flexibel kurze Strecken zurücklegen müssen, beispielsweise vom Bahnhof zum Büro oder in der Mittagspause. Und für kleine Lieferungen im Ortsgebiet hat ein Lastenrad, meist elektrisch betrieben, je nach Situation Vorteile gegenüber einem Transporter. 

Die Zukunft der Mobilität ist elektrisch.

Trend #5: Mobility Hubs sind die neuen Zentren der Mobilität

Klassische Mobilitätsprodukte - wie das eigene Auto oder der Dienstwagen - verlieren besonders in Städten an Bedeutung, stattdessen definiert der Zugang zur Mobilität die Qualität der Fortbewegung. Dabei geht es künftig nicht mehr nur um ein optimal funktionierendes Angebot von integrierter Mobilität – dieses wird vorausgesetzt und für selbstverständlich genommen. Vielmehr spielt das Mobilitätsdesign die entscheidende Rolle, ob das Angebot von den Menschen angenommen und genutzt wird.

Sogenannte Mobility Hubs, auch als Mobilitätsstationen bezeichnet, setzen zunehmend ein infrastrukturelles Zeichen für die Weiterentwicklung unseres Verkehrssystems, das sich an neue Mobilitätsbedürfnisse und -angebote anpasst. Diese neuen Umschlagplätze sind ein zentraler Baustein für die Mobilitätsinfrastruktur der Zukunft, die komplett auf Kollaborations- und Sharingprinzipien aufgebaut sein wird. Private (Carsharing, E-Scooter, Leihräder, Ladepunkte, etc.) und öffentliche Mobilität (Bus, Bahn, On-Demand) kommen an diesen Mobilitätszentren zusammen. Städte werden sie verstärkt als elementare Strategie für die Gestaltung des Verkehrssystems der Zukunft nutzen.

Stefan Wendering
Stefan ist Freelance Autor und Redakteur bei NAVIT. Zuvor arbeitete er bereits für Start-ups und im Mobilitätskosmos. Er ist ein Experte für urbane und nachhaltige Mobilität, Mitarbeiter-Benefits und New Work. Neben Blog-Inhalten erstellt er auch Marketingmaterialien, Taglines & Content für Websites und Fallstudien.

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