Diese 7 Mobilitätsprofile ihrer Mitarbeitenden sollten Arbeitgebende kennen

Im Wettbewerb um die besten Fachkräfte spielt die Mobilität eine wichtige Rolle bei der Gewinnung und Bindung von Mitarbeitenden. Für Arbeitgeber ist es eine einfache Möglichkeit, ihr Leistungspaket um einen passenden Mobilitätsbenefit zu ergänzen und sich gleichzeitig als attraktiver Arbeitsplatz zu profilieren, sowohl für bestehende als auch für potenzielle Mitarbeitende. Die Angestellten ihrerseits werden immer individueller, wenn es darum geht, wie ihre Bedürfnisse erfüllt werden können, und das gilt auch für ihre Mobilitätsbedürfnisse.

Wir beleuchten sieben typische Mobilitätsprofile, die jeder Arbeitgeber in seinem Team erkennen sollte, und empfehlen, welcher Mobilitätsansatz am besten zu den verschiedenen Mitarbeiterprofilen passt.

1. Der Berufspendler, die Berufspendlerin

Pendler:innen sind wahrscheinlich das am häufigsten vorkommende Mobilitätsprofil in Unternehmen. Diese Mitarbeitenden legen regelmäßig zum Teil lange Strecken zwischen ihrem Wohnort und ihrem Arbeitsplatz zurück. Sie sind auf zuverlässige und effiziente Transportmittel angewiesen, um pünktlich zur Arbeit zu kommen. Pendler:innen stehen oft vor Herausforderungen wie Verkehrsproblemen, hohen Treibstoffkosten und Stress. Ihre Hauptbedürfnisse sind Zuverlässigkeit, Zeitersparnis und Kostenkontrolle.

Der Pendler oder die Pendlerin hat nicht nur ein bevorzugtes Verkehrsmittel. Er oder sie steigt morgens ins Auto oder auf das Fahrrad, fährt zum nächstgelegenen Park-and-Ride-Platz, steigt auf öffentliche Verkehrsmittel um (z. B. Zug oder U-Bahn) und geht dann zu Fuß ins Büro. Damit nutzen Pendler:innen eine breite Palette von Mobilitätsdiensten. Diese Mitarbeitenden schätzen Abonnements und Zeitkarten für öffentliche Verkehrsmittel und die Möglichkeit, flexibel zwischen verschiedenen Mobilitätsoptionen zu wechseln.

Empfehlungen - So kannst du Pendler:innen unterstützen:

  • Flexible Arbeitszeiten: Erwäge die Einführung flexibler Arbeitszeiten oder die Möglichkeit von Gleitzeit, um Pendler:innen dabei zu unterstützen, ihre Fahrten außerhalb der Stoßzeiten zu planen.
  • Home-Office-Tage: Gewähre deinen Mitarbeitenden die Möglichkeit, gelegentlich von zu Hause aus zu arbeiten, um den Pendelstress zu minimieren.
  • Jobticket Plus: Biete deinen Mitarbeitenden ein Jobticket (oder das Deutschlandticket) an sowie zusätzlich ein Mobilitätsbudget, mit dem sie flexibel weitere notwendige Verkehrsmittel nutzen können.
  • Fahrgemeinschaften fördern: Ermutige Mitarbeitende die mit dem Auto fahren, Fahrgemeinschaften zu bilden, um die Kosten und den Stress des Pendelns zu reduzieren. Zudem förderst du das Zusammengehörigkeitsgefühl des Teams.
  • Zuschüsse oder Tankgutscheine: Biete finanzielle Anreize, wie Fahrtkostenzuschüsse oder Tankgutscheine, um die Kosten für das regelmäßige Pendeln zu senken und deine Mitarbeitenden spürbar zu entlasten.


2. Der Home-Office-Enthusiast, die Home-Office-Enthusiastin

Home-Office-Enthusiasten bevorzugt die Arbeit von zu Hause aus. Diese Mitarbeitenden schätzen die Flexibilität, die das Arbeiten in den eigenen vier Wänden bietet. Die Anzahl der Tage im Büro halten sie bewusst gering.


Für einige Mitarbeitende ist Home-Office aus verschiedenen Gründen unverzichtbar. Dazu gehören die Notwendigkeit, Arbeit und Familie in Einklang zu bringen, die Einsparung von langen Pendelzeiten und die Schaffung eines individuellen Arbeitsumfeldes.

Empfehlungen - So kannst du das Home-Office fördern:

  • Home-Office-Richtlinien: Entwickle klare Richtlinien und Prozesse für das Arbeiten von zu Hause aus, um die Produktivität und Kommunikation sicherzustellen.
  • Technische Unterstützung: Stelle sicher, dass Mitarbeitende über die erforderliche technische Ausstattung und die nötige IT-Unterstützung verfügen, um reibungslos von zu Hause aus arbeiten zu können.
  • Regelmäßige Check-ins: Halte regelmäßige virtuelle Meetings und Check-ins ab, um die Verbindung und Kommunikation zwischen Home-Office-Mitarbeitenden und dem Büro aufrechtzuerhalten.
  • Mobilitätsbudget: Biete Mitarbeitenden, die remote bzw. von zu Hause aus arbeiten, ein flexibles Mobilitätsbudget an. So schaffst du für sie einen attraktiven Anreiz, gelegentlich ins Büro zu kommen.

3. Der Meilensammler, die Meilensammlerin

Der Meilensammler oder die Meilensammlerin hat einen Firmenwagen und ist oft unterwegs. Diese Mitarbeitergruppe nutzt ihren Firmenwagen täglich für den Arbeitsweg und für Termine außerhalb des Büros. Während des Tages laden sie ihr Fahrzeug auf oder fahren schnell zu einer Tankstelle. Für sie ist es wichtig, dass sie Zugang zu einer großen Auswahl an Tankstellen oder Ladestationen haben und dort unkompliziert und schnell bezahlen können.|

Empfehlungen - So kannst du Meilensammler:innen unterstützen:

  • Zuschüsse oder Tankkarte: Biete finanzielle Anreize, wie Fahrtkostenzuschüsse an oder eine virtuelle Tank- und Ladekarte. Zum einen, um die Kosten für das regelmäßige Pendeln zu senken und zum anderen, um für die Mitarbeitenden das Nutzen und Bezahlen des Tankens bzw. Ladens zu vereinfachen.
  • Flexible Arbeitszeiten: Erwäge die Einführung flexibler Arbeitszeiten oder die Möglichkeit von Gleitzeit, um diese Mitarbeitergruppe dabei zu unterstützen, ihre Fahrten außerhalb der Stoßzeiten zu planen.
  • Home-Office-Tage: Ermögliche deinen Mitarbeitenden nach Möglichkeit, gelegentlich von zu Hause aus zu arbeiten, um die Zeit im Auto und den damit verbundenen Stress zu reduzieren.

4. Der oder die Umweltbewusste

Umweltbewusste Mitarbeitende legen Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit bei ihren Mobilitätsentscheidungen. Sie bevorzugen umwelt- bzw. klimafreundliche Verkehrsmittel und vermeiden es, fossile Brennstoffe zu nutzen.


Umweltbewusste Mitarbeitende möchten ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren und zu einer nachhaltigeren Zukunft beitragen. Dies ist ihnen bei der Wahl ihres Arbeitsplatzes und ihrer Mobilität wichtig. ÖPNV und Fahrrad ziehen sie dem Auto wenn möglich vor.


Empfehlungen - So kannst du umweltbewusste Mitarbeitende unterstützen:

  • Öffentliche Verkehrsmittel fördern: Erwäge die Bereitstellung von Fahrtkostenzuschüssen für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder die finanzielle und administrative Unterstützung beim Kauf von Fahrscheinen oder einem Jobticket.
  • Fahrradfreundliche Maßnahmen: Es gibt einige Wege zur Förderung des Radfahrens zur Arbeit. Richte sichere Fahrradstellplätze am Arbeitsplatz ein oder stelle Duschen und Umkleiden bereit. Mit einem attraktiven Dienstrad-Leasing können sowohl Unternehmen wie Mitarbeitende viel Geld sparen.
  • Flexibles Mobilitätsbudget: Ein Mobilitätsbudget ist ein effektiver Mitarbeiterbenefit, um nachhaltige Mobilität im Unternehmen zu unterstützen und zu fördern. Durch CO2-Tracking können zudem alle entstandenen CO2-Emissionen über Klimaschutzprojekte kompensiert werden.
  • Elektromobilität fördern: Wenn diese Mitarbeitergruppe das Auto benötigt, dann biete Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge an oder unterstütze den Kauf von Elektrofahrzeugen durch Zuschüsse.


5. Der Weltenbummler, die Weltenbummlerin

Der Globetrotter oder die Globetrotterin verbringt viel Zeit außerhalb des Büros und ist häufig auf Dienstreisen unterwegs, eventuell sogar auch im Ausland. Aus diesem Grund unterscheiden sich die Mobilitätsbedürfnisse dieser Arbeitnehmer:innen ein wenig von denen der anderen Profile. Diese Mitarbeitenden benötigen eine zuverlässige und effiziente Möglichkeit, zwischen Standorten zu reisen.

Für diese Geschäftsreisenden ist es wichtig, dass ein Budget vorhanden ist, um flexibel Flüge, Taxis und Hotels zu buchen oder Reservierungen für Mahlzeiten vorzunehmen. Diese Mitarbeitenden möchten so wenig bürokratische Hürden wie möglich - vor allem, wenn sie auf Reisen sind - und profitieren daher von einer einzigen Lösung, mit der sie die oben genannten Dinge erledigen können, die einen guten Überblick über die Kosten bietet und einfach zu bedienen ist. Sie benötigen flexible Buchungsoptionen und Unterstützung bei Reiseangelegenheiten.


Empfehlungen - So kannst du Geschäftsreisende effektiv unterstützen:

  • Reiserichtlinien: Entwickle klare Reiserichtlinien und -prozesse, um Buchungen zu erleichtern und Kosten zu kontrollieren.
  • Reisekostenabrechnung: Implementiere einfache Abrechnungssysteme, um die Erstattung von Reisekosten zu vereinfachen.
  • Geschäftsreise-Plattformen: Erwäge die Nutzung spezieller Plattformen zur Buchung und Verwaltung von Geschäftsreisen, um den Prozess zu optimieren.


6. Der Individualist, die Individualistin

Der Individualist nutzt sein eigenes Verkehrsmittel. Ob Auto oder (Elektro-)Fahrrad, diese Mitarbeitenden benötigen eine Entschädigung für ihre Fahrleistung. Je nach Tag steigt der Individualist in sein Auto oder auf sein Fahrrad - er ist nicht von Bus- oder Bahnfahrplänen abhängig. Jeden Monat geben sie ihre Kilometer an, damit sie ihre Fahrtkosten zurückfordern können, und sie legen Wert darauf, dies so schnell und einfach wie möglich tun zu können.


Empfehlungen - So kannst du Individualisten unterstützen:

  • Zuschüsse oder Tankkarte: Biete finanzielle Anreize, wie Fahrtkostenzuschüsse an oder eine virtuelle Tank- und Ladekarte. Zum einen, um die Kosten für das regelmäßige Pendeln zu senken und zum anderen, um für die Mitarbeitenden das Nutzen und Bezahlen des Tankens bzw. Ladens zu vereinfachen.
  • Fahrradfreundliche Maßnahmen: Es gibt einige Wege zur Förderung des Radfahrens zur Arbeit. Richte sichere Fahrradstellplätze am Arbeitsplatz ein oder stelle Duschen und Umkleiden bereit. Mit einem attraktiven Dienstrad-Leasing können sowohl Unternehmen wie Mitarbeitende viel Geld sparen.
  • Flexibles Mobilitätsbudget: Ein Mobilitätsbudget ist ein effektiver Mitarbeiterbenefit, um nachhaltige Mobilität im Unternehmen zu fördern und um die Abrechnung der Fahrtkosten für Arbeitgeber und Mitarbeitende zu vereinfachen.
  • Elektromobilität fördern: Wenn diese Mitarbeitergruppe das Auto benötigt, dann biete Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge an oder unterstütze den Kauf von Elektrofahrzeugen durch Zuschüsse.


7. Der Improvisator, die Improvisatorin

Improvisator:innen möchten nicht an ein einziges Abonnement oder ein einziges Verkehrsmittel für ihren Arbeitsweg gebunden sein. Jeder Tag ist anders, ebenso wie die Art und Weise, wie sie geschäftlich oder auf dem Weg zum und vom Büro unterwegs sind. Dieser flexible Mitarbeitertyp schätzt Vielseitigkeit und passt seine Mobilität an die jeweiligen Anforderungen an. Er kann sowohl im Büro als auch von zu Hause aus arbeiten und ist offen für verschiedene Verkehrsmittel.

Diese Mitarbeitenden nutzen Carsharing, um einen Kunden zu besuchen, oder sie entscheiden sich für ein Leihrad, wenn das Treffen in der Nähe stattfindet. An manchen Tagen nehmen sie die Bahn, wenn sie wissen, dass die öffentlichen Verkehrsmittel ruhig sein werden. Flexible Mitarbeitende schätzen die Möglichkeit, ihre Mobilität entsprechend den Anforderungen ihrer Aufgaben anzupassen. Sie möchten keine starren Vorgaben, wünschen sich aber ein vielseitiges Mobilitätsangebot und schätzen die Freiheit, die verschiedene Mobilitätsoptionen bieten.

Empfehlungen - So kannst du Improvisator:innen unterstützen:

  • Mobile Arbeitsplatzlösungen: Stelle die Technik und Ressourcen bereit, die es Mitarbeitenden ermöglichen, von verschiedenen Standorten aus effektiv zu arbeiten.
  • Flexibles Verkehrsmittel: Gib Mitarbeitenden die Freiheit, das Verkehrsmittel zu wählen, das am besten zu ihrer jeweiligen Situation passt. Dies kann Fahrradleasing, öffentliche Verkehrsmittel oder andere Optionen umfassen.
  • Individuelle Mobilitätsbudgets: Erwäge die Einführung von Mobilitätsbudgets, die Mitarbeitenden die Kontrolle über ihre Mobilitätskosten und -optionen geben.


Fazit

Wie der Verkehr sind auch die Mobilitätsbedürfnisse der Mitarbeitenden in ständigem Wandel begriffen. Es ist wichtig, dass die Unternehmen darauf eingehen und hierzu ihren Beitrag leisten. Arbeitgeber müssen flexibel sein, wenn sie die richtigen Fachkräfte anziehen und ihre derzeitigen Mitarbeitenden halten wollen.

Es ist nicht nur wichtig, den Bedürfnissen der Arbeitnehmenden gerecht zu werden, sondern auch zu wissen, wie ihre Mitarbeitenden mobil sind. Nicht zuletzt ist ab 2024 jeder Arbeitgeber mit mehr als 100 Mitarbeitenden dazu verpflichtet, im Rahmen der EU-Richtlinie Corporate Sustainability Reporting Directive die CO2-Emissionen aller von den Mitarbeitenden im Rahmen des Pendelns und der Geschäftsreisen zurückgelegten Kilometer aufzuzeichnen und zu melden. Viele Arbeitgeber sind sich dessen (noch) nicht bewusst - aber bald werden klare Einblicke in das Mobilitätsverhalten der Mitarbeitenden erforderlich sein. Glücklicherweise gibt es jetzt Systeme wie eine Mobilitätsbudget-Plattform, die dies leicht abbilden und gleichzeitig bei der Bereitstellung eines flexiblen und maßgeschneiderten Mobilitätspakets für die Mitarbeitenden unterstützen kann.

Stefan Wendering
Stefan ist Freelance Autor und Redakteur bei NAVIT. Zuvor arbeitete er bereits für Start-ups und im Mobilitätskosmos. Er ist ein Experte für urbane und nachhaltige Mobilität, Mitarbeiter-Benefits und New Work. Neben Blog-Inhalten erstellt er auch Marketingmaterialien, Taglines & Content für Websites und Fallstudien.