Lexikon der E-Mobilität

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Die wichtigsten Begriffe rund ums Laden von E-Autos und Dienstwagen – wir erklären für HR- und Flottenverantwortliche alle relevanten Fachwörter und Abkürzungen der E-Mobilität von AC-Laden bis Wallbox.

A

AC-Laden 🔗

Von AC-Laden spricht man, wenn das Elektroauto mit Wechselstrom geladen wird. Hier muss das On-Board-AC-Ladegerät des Fahrzeugs den Wechselstrom zunächst in Gleichstrom umwandeln. Je nach verbautem Ladegerät kann die AC-Ladeleistung variieren.

AC-Ladestationen kommen meist zuhause oder an halböffentlichen Ladepunkten zum Einsatz. Gemeint sind dabei in der Regel Wallboxen.

B

Batteriemanagementsystem (BMS) 🔗

Das Batteriemanagementsystem ist das "Gehirn" der Hochvoltbatterie eines Elektroautos. Es überwacht die Zustände der Zellen während der Fahrt und beim Laden.

Ein smartes Batteriemanagementsystem kommuniziert während des Ladens mit der Wallbox oder der Ladesäule, um möglichst schonendes Laden zu gwährleisten und das Aufladen automatisch zu steuern. Das BMS achtet auf die Temperatur der Batteriezellen und verhindert eine Tiefentladung oder Überladung der Batterie.

BEV (Battery Electric Vehicle) 🔗

Vollelektrisches Fahrzeug ohne Verbrennungsmotor. Relevanz fürs Heimladen: planbare Ladevorgänge, oft nachts.

Betriebsvereinbarung Heimladen 🔗

Regelt unternehmensweit Zuständigkeiten, Erstattungsmodell, Nachweise und ggf. Rückbau von Wallboxen.

C

Car Policy (Heimladen) 🔗

Abschnitt der Car Policy, der Heimladen regelt: Technik-Anforderungen, Pauschale vs. kWh-genau, Nachweise, Eigentum der Wallbox.

CPO - Charge Point Operator 🔗

Der Ladestationsbetreiber oder CPO (Charge Point Operator) ist für die technische Instandhaltung, die Stromversorgung und den Zugang zur Ladeinfrastruktur, die er bereitstellt, verantwortlich. Die Authentifizierung und Bezahlung an einer Ladesäule erfolgt über einen Mobility Service Provider (MSP), der auch als Roaming-Anbieter bezeichnet wird. Ein CPO kann aber auch gleichzeitig MSP sein.

D

DC-Laden 🔗

Von DC-Laden spricht man, wenn das Elektroauto mit Gleichstrom geladen wird. Beim Laden mit Gleichstrom wird der Strom direkt in die Batterie geladen. Der Gleichrichter ist in der Ladestation bzw. Ladesäule verbaut. Diese sogenannten Schnellladestationen ermöglichen hohe Ladeleistungen. Für private Haushalte unüblich, da teurer und aufwändiger.

Dienstwagenüberlassung 🔗

Regelt, ob Privatnutzung zulässig ist. Relevanz: Ohne Privatnutzung ist Heimladen oft geringer.

E

Eichrecht / MessEG 🔗

Rechtsrahmen für Messgeräte. Für private Heiminstallationen gelten andere Anforderungen als im öffentlichen Laden. Details mit Steuer- und Rechtsberatung abstimmen.

Verwandt: MID-Zähler

Eigentum an der Wallbox 🔗

Gehört die Wallbox dem Unternehmen oder der Person? In der Policy klar regeln, inkl. Rückbau und Kostenübernahme.

G

Geeichter Stromzähler 🔗

AC- und DC-Ladesäulen müssen nach den strengen Anforderungen des Eichrechts abrechnen, gemäß der Richtlinie 2014/94/EU des Europäischen Parlamentes über den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe, wenn es sich um eine öffentlich zugängliche Ladesäule, wie z.B. am Unternehmensstandort, an Hotels und Restaurants oder in einer WEG (Eigentümergemeinschaft), handelt.

Dafür müssen die Stromzähler geeicht sein, die für die Abrechnung des Stromverbrauchs genutzt werden. MID (Measurement Instruments Directive; Messgeräterichtlinie) ist eine europäische Richtlinie für Stromzähler. MID konforme Zähler müssen vor der Inbetriebnahme nicht geeicht werden.

H

Haushaltssteckdose (Schuko) 🔗

Notlösung mit geringer Leistung. Für regelmäßiges Laden wird eine Wallbox empfohlen.

Heimladelösung 🔗

Prozess und Tools zur digitalen Erfassung, Prüfung und Erstattung von Heimladekosten.

I

Intelligente Ladestation 🔗

Intelligente Ladestationen sind mit einer Kommunikationseinheit ausgestattet, die es ermöglicht, den Ladevorgang zu steuern (Controlled Charging) bzw. zu überwachen (Abrechnung etc.). Eine solche Ladestation lässt sich u.a. in das eigene Smart Home System integrieren, mit einer PV-Anlage verbinden oder Dienste, wie den Abrechnungsservice nutzen. Aktuell stehen folgende Kommunikationsschnittstellen zur Verfügung: GSM, Ethernet, WLAN und serielle Schnittstellen wie RS485.

IP Schutzklasse 🔗

IP steht für "Internal Protection" und ist eine sogenannte Schutzklasse, die angibt, unter welchen Umgebungsbedingungen die Ladestation eingesetzt werden darf. Die meisten Ladestationen bzw. Wallboxen sind für den Außenbereich geeignet. IP Schutzklassen werden mit einer Zahl aus zwei Ziffern geführt. Die erste Ziffer gibt an, inwiefern die Ladestation vor Fremdkörpern bzw. Berührungen (z.B. mit dem Werkzeug) geschützt ist, die zweite Ziffer bezieht sich auf den Wasserschutz.

K

kWh-genaue Erstattung 🔗

Erstattung auf Basis gemessener kWh und Strompreis. Benötigt belastbaren Zähler (MID-Unterzähler oder Smart Meter) und Nachweise.

Kostenstelle-Zuordnung 🔗

Erstattungen Mitarbeitern, Fahrzeugen oder Kostenstellen zuordnen, damit die Buchung sauber läuft.

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L

Ladeleistung 🔗

Maximale kW der Heimladeeinrichtung. Üblich: 11 kW. Beeinflusst Ladedauer, nicht das Erstattungsmodell.

Lastmanagement 🔗

Steuert Ladeleistung in Abhängigkeit von Hauslast, Tarifzeiten oder PV-Erzeugung.

LS-Schalter (auch Leistungsschutzschalter) 🔗

Ein Leitungsschutzschalter sorgt dafür, dass nur so viel Strom auf der Leitung fließt, wie die Elektroinstallation erlaubt. Wird mehr Strom als zulässig entnommen, löst der Leitungsschutzschalter aus (die Sicherung fliegt).

M

MID-Zähler (Unterzähler) 🔗

Messgerät nach MID-Richtlinie zur kWh-Erfassung. Häufige Basis für kWh-genaue Erstattung.

Verwandt: Eichrecht, Smart Meter

Mess- und Eichgesetz (MessEG) 🔗

Gesetzlicher Rahmen für Messgeräte. Für Heimladen intern klare Nachweisregeln definieren.

N

Nachweispflicht 🔗

Welche Belege gelten? Z. B. Zählerstand, Foto, Strompreisnachweis, automatisch erzeugter Report.

Nebenkostenabrechnung (Strom) 🔗

Kann als Nachweis für Tarif und Preis dienen, ersetzt aber nicht die kWh-Erfassung.

P

Pauschale Erstattung 🔗

Monatlicher Fixbetrag auf Basis definierter Annahmen (z. B. Fahrprofil, Strompreis). Steuerliche Einordnung mit Steuerberatung abstimmen.

Alternative: kWh-genau

PV-Überschussladen 🔗

Laden mit selbst erzeugtem Solarstrom. In der Policy regeln, wie der Preis angesetzt wird (z. B. Opportunitätskosten, Arbeitspreis).

R

Richtlinie Heimladen (interne Policy) 🔗

Dokumentiert das Verfahren: Technik, Eigentum, Nachweise, Erstattung, Sonderfälle, Rückbau.

Rückbau Wallbox 🔗

Regelt, wer Ausbau und Wiederherstellung bei Auszug/Jobwechsel trägt.

S

Schnittstelle Payroll 🔗

Technische Übergabe der Erstattungsdaten an Lohn & Gehalt. Ziel: Keine manuellen Schritte.

Smart Meter 🔗

Digitaler Stromzähler mit Kommunikationsschnittstelle. Kann die kWh-Erfassung vereinfachen.

Strompreis (Haushalt) 🔗

Relevanter Arbeitspreis je kWh samt Grundpreis-Anteil. In der Policy definieren, welcher Preis angesetzt wird.

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T

Tarifzeiten (HT/NT) 🔗

Hoch- und Niedertarif. Relevant, wenn Nachtstromtarife gelten oder dynamische Preise genutzt werden.

U

Unterzähler 🔗

Separater Zähler für die Ladeeinrichtung. Häufig als MID-Zähler umgesetzt.

V

V2G - Vehicle-to-Grid 🔗

„Vehicle to Grid“ bedeutet, dass das E-Auto als temporärer Batteriespeicher einspringt. Dabei gibt die Fahrzeugbatterie die gespeicherte Energie zu Zeiten erhöhten Energiebedarfs wieder ans Stromnetz zurück.

Versteuerung / geldwerter Vorteil 🔗

Steuerliche Behandlung von Heimlade-Erstattungen hängt vom Setup ab. Bitte mit Steuerberatung klären.

Verbrauchsmessung 🔗

Wie werden kWh erfasst? Optionen: Smart Meter, MID-Unterzähler, Wallbox-Zähler.

W

Wallbox 🔗

Fest installierte Heimladeeinrichtung. Themen: Leistung, Lastmanagement, Zähler, Eigentum und Rückbau.

Z

Zahlungslauf (Payroll) 🔗

Auszahlung der Erstattungen im Rahmen der Lohnabrechnung.

Zählerstandsmeldung 🔗

Monatliche Meldung der kWh bzw. des Zählerstands, idealerweise automatisiert und mit Nachweis.

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Stefan Wendering
Stefan ist Freelance Autor und Redakteur bei NAVIT. Zuvor arbeitete er bereits für Start-ups und im Mobilitätskosmos. Er ist ein Experte für urbane und nachhaltige Mobilität, Mitarbeiter-Benefits und New Work. Neben Blog-Inhalten erstellt er auch Marketingmaterialien, Taglines & Content für Websites und Fallstudien.

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