Das Laden eines E-Autos zu Hause per Wallbox ist komfortabler und vor allem günstiger als die Nutzung öffentlicher Ladestationen. Die Kosten für die Anschaffung und Montage einer privaten Ladestation variieren jedoch stark. Womit E-Auto-Nutzer rechnen können und welche Wallbox für Dienstwagen die richtige ist.
Wer sein Elektroauto bequem, sicher und günstig laden möchte, braucht eine eigene Wallbox zu Hause. Auch wenn die Preise für private Ladestationen sinken, variieren die Gesamtkosten je nach Modell, Fachbetrieb und Standort erheblich. So ist die Installation in Mehrfamilienhäusern beispielsweise meistens kostenintensiver und aufwändiger als in Einfamilienhäusern.
Bei einer eigenen Wallbox für Zuhause entstehen folgende Kosten:
Die Kosten für eine Wallbox hängen vor allem von der Leistung der Wallbox und dem Funktionsumfang der Wallbox ab. 11-kW-Wallboxen sind für die meisten Privathaushalte ausreichend. Für schnelleres Laden eines E-Autos kann sich auch eine 22-kW-Wallbox lohnen.
Einfache Modelle mit einer Ladeleistung von elf kW starten bei Kaufpreisen von rund 300 Euro. Qualitativ hochwertige Geräte können aber auch 1.000 Euro und mehr kosten. Je mehr spezielle Funktionen hinzukommen (z.B. eine eigene Lade-App, mit der der Ladeprozess ferngesteuert werden kann), desto kostspieliger wird die Wallbox.
Wallboxen mit einer höheren Ladeleistung von 22 kW sind teurer. Günstige Modelle beginnen bei 500 bis 600 Euro. Wer mehr Funktionen möchte, muss mit Kosten von mindestens 2.000 Euro und mehr rechnen.
Die auf dem Markt verfügbaren Modelle lassen sich grob in folgende Preisklassen unterteilen:
Bei beiden Varianten kommt noch die Montage hinzu. Der ADAC rechnet mit Montagekosten von 500 bis 2.300 Euro, je nachdem wie viel vor Ort umgebaut werden muss.
Grundsätzlich gilt: Die Wallbox muss von einem Elektroinstallateur montiert werden. Wie hoch dafür die Kosten ausfallen, hängt vom beauftragten Fachbetrieb und den örtlichen Gegebenheiten ab. In einem Einfamilienhaus ist der Aufwand für den Einbau in der Regel geringer, in einem Mehrfamilienhaus höher. Das liegt daran, dass dort Unterverteilungen und ein Lastmanagement zum gleichzeitigen Laden mehrerer E-Autos nötig sowie längere Wege zu überbrücken sind.
Zudem benötigt jede Wallbox ein Leitungsschutzschalter und eine Schutzeinrichtung gegen Gleich- und Wechselstromfehler. Manche Modelle haben beides schon vorab integriert, bei vielen Geräten müssen die Schutzschalter gegen Wechselstromfehler (FI-A Schalter) hinzugekauft werden. Eine in der Wallbox integrierte DC-Fehlerstromerkennung kann so die Installationskosten reduzieren.
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Beratung buchenDie Anmeldung einer Wallbox ist verpflichtend, aber kostenlos. Für die Genehmigung einer Wallbox mit einer Leistung von 22 kW können jedoch Kosten entstehen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn Änderungen am Netzanschluss erforderlich sind, da die Leitungen und Sicherungen am Haus verstärkt werden müssen.
Dabei prüft der Netzbetreiber, ob die Voraussetzungen vor Ort für die höhere Ladeleistung gegeben sind. Bei einem Gesamtstrombedarf des Grundstücks von mehr als 30 Kilowatt fällt zusätzlich ein Baukostenzuschuss an. Im Durchschnitt ist mit Kosten von 500 Euro zu rechnen.
Durch das Laden des E-Autos über die Wallbox steigt der Stromverbrauch zu Hause. Wenn der durchschnittliche Jahresstromverbrauch 6.000 Kilowattstunden übersteigt, wird der Pflichteinbau eines intelligenten Messsystems nötig. Dies gilt ebenfalls für neue Wallboxen mit einer Leistung ab 4,2 kW. Diese müssen beim Netzbetreiber als steuerbare Verbrauchseinrichtung registriert werden.
In Haushalten mit Ausstattungspflicht ist neben dem Smart Meter zur intelligenten Strommessung eine Steuerbox am Netzanschluss des Hauses erforderlich. Die Installation der beiden Geräte ist kostenlos, deren Betrieb jedoch nicht. Hierfür gibt es gesetzliche Preisobergrenzen: Messstellenbetreiber dürfen jeweils maximal 50 Euro pro Jahr in Rechnung stellen.
Die Betriebskosten einer heimischen Ladestation hängen von der Art und Nutzung des Elektroautos sowie dem Stromtarif ab. Bei einem Verbrauch von 20 Kilowattstunden (kWh) pro 100 Kilometer und einem Haushaltsstrompreis von 30 Cent pro kWh betragen die durchschnittlichen Stromkosten 6 Euro pro 100 Kilometer. Wenn der Strom aus einer eigenen PV-Anlage stammt, lassen sich die Ladekosten oft mehr als halbieren.
In einem Mehrfamilienhaus kommen in der Regel noch Betriebskosten für Lastmanagement-, Reporting- und Auswertesysteme hinzu. Auch Services zur Abrechnung von Elektrodienstwagen kosten zusätzlich.
Wer eine Wallbox bei sich zuhause einbauen möchte, muss darauf achten: Die neue Wallbox muss steuerbar sein. So schreibt es § 14a des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) vor. Das heißt: Das Gerät benötigt eine digitale Schnittstelle, über die der Netzbetreiber aus der Ferne eingreifen kann. Droht eine Netzüberlastung, darf er die Ladeleistung auf 4,2 Kilowatt drosseln, die Wallbox jedoch nicht abschalten. Im Gegenzug wird ein ermäßigtes Netzentgelt berechnet.
Wer einen elektrischen Dienstwagen über eine Wallbox zuhause laden und den Ladestrom über den Arbeitgeber kWh-genau abrechnen möchte, muss darauf achten, dass die technischen Anforderungen erfüllt sind. So lässt sich gesetzeskonformes Laden sicherstellen:
Separater Stromzähler: Über einen separaten Zähler kann der geladene Strom für den Dienstwagen getrennt vom Haushaltsverbrauch gemessen werden. In diesem Fall darf die Wallbox allerdings nur dienstlich genutzt werden. Für die Anschaffung eines zusätzlichen Stromzählers und dessen Installation fallen Kosten an. Dafür muss die Wallbox aber keine besonderen Anforderungen erfüllen.
Wallbox mit MID-Zähler: Die Wallbox besitzt einen MID-Zähler. Die MID (Measurement Instruments Directive) ist eine EU-Richtlinie und wurde im März 2004 vom EU-Parlament verabschiedet. Ein Energiezähler mit dem MID-Konformitätskennzeichen ermöglicht es, den Stromverbrauch des Dienstwagens gesondert in der Abrechnung auszuweisen. Wallboxen mit einem MID-Zähler verfügen über einen zu 100 % genauen integrierten Zähler und sind international für die verbrauchsabhängige Abrechnung akzeptiert.
Eichrechtskonforme Ladestation: Wer einen dynamischen Stromtarif mit wechselnden Stromkosten hat und diese über den Arbeitgeber abrechnen möchte, für den ist eine eichrechtskonforme Ladestation verpflichtend. Eichrechtskonformes Laden heißt, dass die genutzte E-Ladestation ein genaues Mess- und Abrechnungssystem nach deutschem Eichgesetz aufweist. Eine eichrechtskonforme Wallbox hat im Vergleich zur Wallbox mit MID-Zähler nicht nur einen eichrechtskonformen Zähler, sondern die komplette Ladehardware ist auf Eichrechtskonformität geprüft und abgenommen.
Zudem muss die Wallbox ans Internet bzw. das Heimnetzwerk (z. B. via WLAN) angeschlossen werden, um den Zählerstand abrufen zu können. Internetempfang am Installationsstandort der Wallbox ist eine Voraussetzung, um die Daten remote ablesen zu können. Über eine sogenannte SAFE-Software wird die Korrektheit der Werte überprüft und damit sichergestellt, dass sie nicht manipuliert wurden.
Zusätzlich sollte das Laden über eine RFID-Karte freischaltbar sein, um die Ladevorgänge jedem Fahrzeug genau zuordnen zu können. Dies ist der Fall, wenn zum Beispiel andere E-Fahrzeuge von Familienmitgliedern oder Freunden an der selben Wallbox geladen werden.
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Beratung buchenDie Auswahl der passenden Wallbox hängt stark von den individuellen Voraussetzungen ab: Wohnsituation, Fahrzeugtyp, gewünschte Ladeleistung und ob der Strom ausschließlich privat oder auch dienstlich genutzt wird. Grundsätzlich gilt: Für die meisten Haushalte reicht eine 11-kW-Wallbox, da sie in Deutschland genehmigungsfrei installiert werden darf und in der Regel über Nacht ein volles Laden ermöglicht. Für spezielle Anforderungen – etwa mit Photovoltaik oder bei Dienstwagen – gibt es jedoch Unterschiede.
Für private Nutzer ohne eigene Photovoltaikanlage ist eine 11-kW-Wallbox meist die beste Wahl. Sie ist preislich attraktiv, benötigt keine Genehmigung des Netzbetreibers und bietet ein gutes Verhältnis aus Ladegeschwindigkeit und Kosten.
Wichtige Punkte für die Auswahl:
Wer nur gelegentlich lädt und keine Zusatzfunktionen benötigt, kann mit einer Basis-Wallbox starten. Komfortfunktionen wie WLAN-Anbindung oder Lastmanagement sind zwar nicht zwingend, können aber die Zukunftssicherheit erhöhen.
Besitzer einer Photovoltaikanlage profitieren besonders von einer PV-optimierten Wallbox. Sie ermöglicht es, das Elektroauto gezielt mit eigenem Solarstrom zu laden und so die Stromkosten deutlich zu senken.
Darauf sollte man achten:
Solche Modelle sind in der Regel etwas teurer (1.000–1.500 Euro), amortisieren sich aber, wenn regelmäßig mit Solarstrom geladen wird.
Wer einen Dienstwagen zu Hause lädt, muss auf zusätzliche Anforderungen achten, um die Stromkosten rechtssicher mit dem Arbeitgeber abzurechnen. In diesem Fall reicht eine Standard-Wallbox meist nicht aus.
Zwei Optionen sind relevant:
Zusätzlich wichtig:
Dienstwagenfahrer sollten die Auswahl immer mit dem Arbeitgeber abstimmen, um sicherzustellen, dass die gewählte Lösung für Abrechnung und Steuer akzeptiert wird.
Ob sich die Anschaffung einer Wallbox lohnt, zeigt vor allem der Kostenvergleich mit öffentlichen Ladesäulen. Grundsätzlich gilt: Das Laden zuhause ist fast immer günstiger – insbesondere dann, wenn ein günstiger Stromtarif oder sogar eine Photovoltaikanlage genutzt wird.
Laden an der eigenen Wallbox
Mit Solarstrom vom eigenen Dach sinken die Kosten sogar auf etwa 2–3 Euro pro 100 km.
Laden an öffentlichen Ladesäulen
Zusätzlich fallen bei vielen Betreibern Grundgebühren oder Blockiergebühren an, wenn das Fahrzeug nach dem Laden zu lange angeschlossen bleibt.
Das Laden zuhause ist deutlich bequemer als an öffentlichen Ladesäulen. Das Auto lässt sich zu jeder beliebigen Tageszeit anschließen und kann so stets für die nächste Fahrt bereit sein.
Je mehr man mit dem E-Auto fährt, desto eher lohnt es sich, zuhause zu laden. Das trifft sowohl auf den finanziellen Aspekt als auch auf die Bequemlichkeit zu. Denn das Bezahlen an einer öffentlichen Ladesäule ist oftmals kompliziert und kann sich je nach Abrechnungsmodell oder Bezahlart unterscheiden. Mal zahlt man per App, mal per SMS, bei manchen Ladestationen brauchen Nutzer eine Ladekarte oder sie erhalten am Monatsende eine Rechnung zugesendet. Nicht zuletzt kann es passieren, dass die Ladesäule durch andere E-Auto-Fahrer besetzt ist oder außer Betrieb ist.
Außerdem kann das öffentliche Laden ganz schön ins Geld gehen, denn Betreiber von Ladestationen lassen sich das öffentliche Laden einiges kosten. Laut dem Ladesäulencheck 2024 des Energieversorgers Lichtblick zahlt man pro Kilowattstunde (kWh) durchschnittlich 54 Cent. Schnellladesäulen, an denen das Laden besonders schnell geht, sind noch teurer.
Wer öfter fährt und keine Möglichkeit hat, das Auto regelmäßig günstig am Arbeitsplatz oder unterwegs zu laden, für den kann sich eine eigene Wallbox schnell lohnen. Schließlich lässt sich durch die Wahl eines günstigen Stromanbieters noch mehr Geld sparen.
Nahtlose Split-Zahlungen ermöglichen es den Unternehmen, das Ticket weiterhin steuerfrei über den 50€ Sachbezug und den ÖPNV-Zuschuss anzubieten.